WHO/Tomislav Georgiev

Neue Daten deuten auf stagnierende Müttersterblichkeitsraten in manchen Ländern der Europäischen Region trotz Fortschritten in jüngster Zeit hin

Neue Daten, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen Organisationen der Vereinten Nationen veröffentlicht wurden, deuten auf stagnierende Müttersterblichkeitsraten in manchen Ländern der Europäischen Region im Zeitraum von 2016 bis 2020 nach Fortschritten in den vergangenen 20 Jahren hin.

Müttersterblichkeit ist ein Schlüsselindikator für die Gesundheit von Frauen und ein Maßstab für die Anstrengungen eines Gesundheitssystems zur Förderung von sexueller und reproduktiver Gesundheit. In dem neuen Bericht mit dem Titel „Trends bei der Müttersterblichkeit 2000 bis 2020“ werden verfügbare nationale Daten über Müttersterblichkeit aus den Jahren 2000 bis 2020 verwendet. Demnach haben sich in manchen Ländern zwischen 2016 und 2020 die Fortschritte verlangsamt oder sind zum Stillstand gekommen.

2020 starben in der Europäischen Region der WHO etwa 1000 Frauen infolge von Komplikationen in Verbindung mit Schwangerschaft oder Entbindung. „Jeder einzelne dieser Todesfälle stellt einen herzzerreißenden Verlust des Lebens einer Frau oder eines Mädchens dar, und damit all der Möglichkeiten, die sie in der Zukunft gehabt haben könnte. Müttersterblichkeit ist eine verheerende Realität, die sich abwenden lässt, wenn die Frauen während der Schwangerschaft und bei der Geburt rechtzeitig und ausreichend versorgt werden“, erklärt WHO-Regionaldirektor für Europa Dr. Kluge. 

„Wir wissen, dass aufgrund von sozialen Determinanten wie Einkommen, Zugang zu Bildung oder ethnischer Zugehörigkeit manche Gruppen einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Investitionen in das Gesundheitssystem, etwa durch die nötige Infrastruktur und entsprechende Geräte, eine ausreichende Personalausstattung und die Schulung von Leistungsanbietern, können zu besseren Resultaten führen. Es liegt auf der Hand, dass wir zur Bewältigung dieser unerledigten Aufgaben Beiträge aus allen Bereichen der Gesellschaft brauchen.“

Die Verbesserung der Müttergesundheit gehört für WHO/Europa weiterhin zu den obersten Prioritäten. Gesundheit für alle ist nicht möglich, wenn nicht alle Patienten, einschließlich Mütter und Neugeborene, eine optimale und möglichst sichere Versorgung erhalten. Dabei sollte ein wesentlicher Schwerpunkt auf der Beseitigung von Benachteiligungen bei der Zugänglichkeit und Qualität der Versorgung von Müttern, aber auch auf der Gewährleistung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung liegen. Die erfolgreiche Verwirklichung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung ist ein Schlüssel zur Stärkung von Gesundheitssystemen. 

 

Den veröffentlichten Bericht finden Sie hier. Den ganzen Artikel hier.

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