WHO/Europe encourages health workers to ask “why?”

WHO-Regionalbüro für Europa bestärkt Gesundheitsfachkräfte darin, nach dem „Warum“ zu fragen

„Ein sicherer Ort, um Fragen zu stellen“, so beschreibt die Ko-Leiterin des Kurses, Ana Paula Coutinho Rehse, das Online-Forum, das sie gemeinsam mit Dr. Dina Pfeifer eingerichtet hat, um Schulungen für die Versorgung von COVID-19-Patienten anzubieten.

Gemeinsam sind sie virtuell in mehr als 20 Länder in der Europäischen Region der WHO „gereist“. Gelegentlich unterstützt durch Kollegen, haben sie mit fast 10 000 Gesundheitsfachkräften gesprochen, darunter auch Kliniker in Italien auf dem Höhepunkt des Ausbruchs. In ihrem Forum erhalten die Teilnehmer die Chance, die wissenschaftlichen Grundsätze zu erwägen, auf denen die gegenwärtigen Empfehlungen beruhen, und das in einem Umfeld, in dem sie nicht beurteilt oder kritisiert werden.

„Gerade das ist es, was uns von anderen Webinar-Anbietern abhebt“, erläutert Dr. Pfeifer. „Unsere Schulungen zielen nicht darauf ab, den Teilnehmern eine bestimmte Formel einzubläuen. Wir sind eine Generation, die überzeugt werden muss. Es ist also eher angelegt wie eine Unterhaltung unter Bekannten.“

Mit den Telekonferenzen erreichen die beiden mindestens einmal pro Monat knapp die Hälfte der Länder in der Region. Sie dauern jeweils 2 Stunden und bieten auch Simultanverdolmetschung an. Die Teilnehmerzahl ist nicht begrenzt und jeder Beschäftigte im Gesundheitswesen kann sich anmelden. Infolgedessen verzeichneten etwa die ersten Veranstaltungen in Albanien und Kasachstan über 700 Teilnehmer.

Trotz dieser hohen Teilnehmerzahlen beharrt Frau Coutinho Rehse darauf, dass Diskussionen mit einzelnen Teilnehmern in ihren Fragerunden gleichwohl möglich sind. „Die Fähigkeit der Gesundheitsfachkräfte, ihr Wissen in Ergebnisse umzusetzen, muss gestärkt werden, insbesondere im Hinblick auf die allmähliche Lockerung der zur Bekämpfung von COVID-19 ergriffenen Maßnahmen. Trotz des Kontextes versuchen wir, einen praktischen Ansatz mit einer schrittweisen Vorgehensweise zu verfolgen.“

Die Kursteilnehmer begrüßen dieses klare, schrittweise Vorgehen und die Chance, sich mit den neuesten Empfehlungen und Strategien der WHO für die Prävention und Behandlung von COVID-19 vertraut zu machen. Die meisten der Teilnehmer sind Kliniker oder Pflegekräfte, die in die direkte Versorgung der Patienten involviert sind. Frau Coutinho Rehse betont, dass die Erörterung und Aufnahme wissenschaftlicher Erkenntnisse entscheidend ist, um gängige Praktiken zu ändern.

Zudem besteht Spielraum, den Inhalt der Webinare durch die klinische Prüfung individueller Fälle zu erweitern. „Manchmal wird mir eine Frage gestellt und ich habe das Gefühl, dass hinter der Frage der Fall eines bestimmten Patienten steckt“, erklärt Dr. Pfeifer. „Das gibt einem eine Vorstellung davon, wie frustriert diese Ärzte sind, wenn sie das Gefühl haben, nicht mehr tun zu können.“

„Das Schwierige ist, dass wir uns noch immer in der frühen Phase der Gegenmaßnahmen auf diese Pandemie befinden und wir nicht alle Antworten haben“, fährt sie fort. „Daher ist unser Rat immer, in erster Linie die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten. Darauf müssen wir ganz deutlich hinweisen.“

 

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