COVID-19

In stille Helden und diejenigen investieren, die übersehen werden: Aufbau einer nachhaltigen bürgernahen Langzeitpflege im Zuge des COVID-19-Ausbruchs

In den vergangenen drei Monaten, seit die ersten Fälle gemeldet wurden, hat das WHO-Regionalbüro für Europa rund um die Uhr die Länder mit seiner Arbeit bei der Vorbereitung und Reaktion auf COVID-19 unterstützt. Im Rahmen dieser Unterstützung haben sie Teams in die Länder entsandt, um auch direkt vor Ort Hilfe und Beratung anzubieten. Eines dieser Länder war Spanien. Letzte Woche erhielt das WHO-Regionalbüro einen Bericht über seine zweite Mission in dieses Land, der auf einen ermutigenden Rückgang der neuen COVID-19-Fälle hindeutet. Eine größere Verfügbarkeit von Tests, der Ausbau der Kapazitäten in den Intensivstationen und die Ergreifung präventiver Maßnahmen zur Distanzhaltung haben dazu geführt, dass Spanien nun in der Lage ist, langsam die Beschränkungen zu lockern.

Jedes Anzeichen dafür, dass das Virus eingedämmt, kontrolliert und abgeschwächt wird, ist ein gutes Zeichen. Die Botschaft des Who-Regionalbüros ist jedoch nach wie vor von Vorsicht geprägt.

Sorglosigkeit könnte zum jetzigen Zeitpunkt unser schlimmster Feind sein. Wir können es uns nicht erlauben, zu glauben, dass wir sicher und geschützt sind. Alle Schritte hin zu einer Lockerung der Maßnahmen zur sozialen und physischen Distanzwahrung MÜSSEN sorgfältig abgewogen und DÜRFEN nur allmählich vollzogen werden.

Die Öffentlichkeit muss sich über die inhärenten Risiken im Klaren sein, wenn Regierungen verständlicherweise versuchen, den sich in der Gesellschaft aufbauenden und unsere Wirtschaft bedrohenden Druck abzulassen.

Dies ist jedoch kein Ausweg: Es gibt kein Schnellverfahren hin zu einer neuen Normalität. Die Frage ist nicht, ob es eine zweite Welle geben wird.

Die Frage ist, ob wir aus der bisher größten Lektion lernen, nämlich zwischen den Wellen auf die Stärkung unserer Handlungsbereitschaft und der Notfallkapazitäten für Worst-Case-Szenarien hinzuarbeiten. Eine Rückkehr zu einer neuen Normalität muss auf Grundlage einer Risikoabschätzung und sehr allmählich erfolgen und sollte dem Europäischen Rahmen der WHO für die Übergangsphase Rechnung tragen, der den Gesundheitsministern am letzten Freitag vorgestellt wurde.

Nahezu 50% der globalen durch COVID-19-Fälle bedingten Krankheitslast – über 1,2 Mio. Fälle – entfallen auf die Europäische Region. Traurigerweise haben bereits mehr als 110.000 Menschen ihr Leben verloren. Seit der letzten Berichterstattung vor sieben Tagen ist die Zahl der Neuerkrankungen um mehr als ein Viertel gestiegen, die Zahl der Todesfälle um ein Drittel.

Auch die Länder im östlichen Teil der Region (die Russische Föderation, die Türkei, die Ukraine, Usbekistan und Belarus) verzeichneten in der vergangenen Woche einen Anstieg der Neuerkrankungen. In der letzten Woche waren unsere Teams in Belarus unterwegs und in der nächsten Woche werden wir Missionen nach Tadschikistan und Turkmenistan entsenden.

Wir dürfen uns keine Illusionen machen: Wir befinden uns noch immer in turbulentem Fahrwasser und das wird auch noch eine Weile so bleiben.

Von den zehn Ländern, die weltweit in den letzten 24 Stunden die höchste Zahl an Neuerkrankungen verzeichneten, liegen sechs in der Europäischen Region.

Das WHO-Regionalbüro appelliert eindringlich an alle Länder, an den Strategien, von denen wir wissen, dass sie zur erfolgreichen Eindämmung dieses Virus beitragen – identifizieren, isolieren, testen, Kontaktpersonen ausfindig machen und unter Quarantäne stellen –, festzuhalten und gleichzeitig kontinuierlich die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen zu überwachen.

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