UNDP Zimbabwe SDG3 solar health

UNDP veröffentlicht Index der mehrdimensionalen Armut 2022

Zu Beginn der Woche veröffentlichte das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in Kooperation mit einer Forschungsgruppe der Oxford Universität aus England, der Oxford Poverty & Human Development Initiative (OPHI), den Index der mehrdimensionalen Armut (MPI) des Jahres 2022. Die Daten, auf denen der Index beruht, wurden in diesem Jahr in 111 Ländern erhoben. Seit seiner Ersterscheinung im Jahr 2010, ist es das primäre Ziel des Index, ein möglichst genaues Bild der weltweiten Armut zu zeichnen. Dabei beziehen sich die erhobenen Werte auf zehn Kategorien in insgesamt drei Kernbereichen: Gesundheit, Bildung und Lebensstandard.

COVID-19 als Krisenverschärfer

Die Auswertung zeigt, dass in den 111 untersuchten Ländern, insgesamt 1,2 Milliarden Menschen (von insgesamt 6,1 Mrd.) unter mehrdimensionaler Armut leiden. Noch dramatischer ist, dass mit 593 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Betroffenen das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Zwar betonen die Autor:innen, dass es schwierig ist, ausreichend Daten zum Einfluss der COVID-19-Pandemie auf Armut, mittels der angewendeten Haushaltsbefragungen zu erhalten. Dennoch sehen sie einen Trend, dass die Pandemie Problematiken der Armut verschärft hat. Während im Jahr 2020 noch davon ausgegangen wurde, dass die Pandemie errungene Erfolge der Armutsbekämpfung um 3 bis 10 Jahre zurückwirft, zeigt sich nun, dass der tatsächliche Rückschritt im hinteren Spektrum der Prognose eingeordnet sein wird.

Indien als Vorreiter für SDG 1

Positiv hervorzuheben sind aktuelle Entwicklungen Indiens im Bereich der Armutsbekämpfung. In den letzten 15 Jahren ist es 451 Millionen Bürger:innen des zweitbevölkerungsstärksten Landes der Erde gelungen, sich aus der extremen Armut zu befreien. Dies lässt den Autor:innen die Zuversicht, dass das erste der dreißig Entwicklungsziele – Keine Armut – bis ins Jahr 2030 umgesetzt werden kann. Anders sieht die Entwicklung im Bereich Sub-Sahara-Afrika aus. Die Region hält erstmals seit Erscheinen des Index den traurigen Rekord der meisten Betroffenen von Armut mit insgesamt 579 Millionen. Geschuldet kann die Führung der Region jedoch auch einer ungleichen Verfügbarkeit von Daten sein.

Mehr zum Index der mehrdimensionalen Armut können Sie hier nachlesen: https://www.undp.org/press-releases/profiling-poverty-beyond-income-shows-where-have-biggest-impact-world-crisis

See all News Read the complete news