António Guterres

UN-Generalsekretär Guterres: „Mehr als je brauchen wir Solidarität und Hoffnung in dieser Krise“

20. März 2020 – UN-Generalsekretär António Guterres hat die Staatengemeinschaft aufgefordert, im Kampf gegen das COVID-19-Virus Einigkeit zu zeigen. 

„Unsere Welt steht vor einem gemeinsamen Feind. Wir befinden uns im Krieg mit einem Virus", sagte der Generalsekretär am Donnerstag (19. März) bei einer virtuellen Pressekonferenz im UN-Hauptquartier in New York. Er warnte davor, dass die derzeitigen Reaktionen auf Länderebene dem globalen Ausmaß und der Komplexität der Krise nicht gerecht würden und rief zu multilateralen Anstrengungen zur Bekämpfung des Virus auf. Der Generalsekretär forderte zu Zusammenhalt auf, während immer mehr Staaten, auch in der EU, ihre Grenzen schließen. 

„Die Reisebeschränkungen sind verständlich, weil die Ausbreitung der Krankheit eingedämmt werden muss. Aber es ist auch sehr wichtig, dass die Menschen gleichzeitig das Bedürfnis nach Solidarität spüren. Es ist sehr wichtig, gegen Falschmeldungen und Kampagnen in sozialen Medien vorzugehen, mit denen versucht wird, Angst zu verbreiten und Spaltungen zu schaffen”, sagte er. 

Die Bewältigung des Gesundheitsnotstands sei einer der Schlüsselbereiche, der zur Bekämpfung des Virus notwendig sei, sagte der Generalsekretär. Er fügte hinzu, er sei besorgt darüber, dass viele Länder die Kapazität zur Versorgung selbst leichter Fälle überschritten hätten und nicht in der Lage seien, auf die enormen Bedürfnisse der älteren Menschen zu reagieren. 

„Selbst in den wohlhabendsten Ländern sehen wir, wie die Gesundheitssysteme unter Druck zusammenbrechen. Die Gesundheitsausgaben müssen sofort aufgestockt werden, um den dringenden Bedarf und den Nachfrageschub zu befriedigen", sagte er und forderte eine Ausweitung der Tests, eine Stärkung der Einrichtungen, eine größere Unterstützung des Gesundheitspersonals und die Sicherstellung einer angemessenen Versorgung. 

Wirtschaftliche Reaktion und Erholung 

„Die Industriestaaten sollten auch den Ländern Hilfe gewähren, die weniger gut in der Lage sind, die Krise zu bewältigen“, forderte der Generalsekretär. 

„Ein wohlhabendes Land darf nicht die Position einnehmen, dass es nur für seine eigenen Bürger da ist. Es liegt im eigenen Interesse, zu einer globalen Reaktion beizutragen", sagte er und warnte davor, dass das Virus Millionen von Menschen zu töten drohe, insbesondere in den am stärksten gefährdeten Gebieten. 

Der Generalsekretär rief die Länder auch dazu auf, die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und das Pariser Abkommen über den Klimawandel als Handlungsrahmen für die Erholung von der Krise zu nutzen. 

„Wir müssen unsere Versprechen für die Menschen und den Planeten einhalten", sagte er. „Mehr als je zuvor brauchen wir Solidarität, Hoffnung und den politischen Willen, diese Krise gemeinsam zu bewältigen.“

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