Cigarettes

Tabakkonsum und Passivrauchen werden für mehr als 20% der Todesfälle aufgrund von koronarer Herzkrankheit verantwortlich gemacht

In einem neuen Bericht, den die WHO zusammen mit der World Heart Federation und der University of Newcastle (Australien) anlässlich des weltweit am 29. September begangenen Weltherztages erstellt hat, wird ein deutlich belegter Kausalzusammenhang zwischen Tabakkonsum und Morbidität und Mortalität aufgrund von koronarer Herzkrankheit bestätigt und werden alle Raucher dringend zum Aufhören aufgefordert.

Jedes Jahr ist koronare Herzkrankheit, die führende Ursache von Tod und Behinderung weltweit, für den Verlust von 9,4 Mio. Menschenleben verantwortlich. Davon sind etwa 1,9 Mio. (ca. 21%) auf Tabakkonsum und Passivrauchen zurückzuführen. In der Europäischen Region der WHO, wo 26% der Erwachsenen rauchen, wurde 2017 jeder fünfte durch koronare Herzkrankheit bedingte Todesfall – rund 480 000 Fälle – durch Tabakkonsum verursacht.

Aus einem Informationsblatt aus der Reihe Wissenssammlungen zum Thema Tabakkonsum geht hervor, dass bei Rauchern die Wahrscheinlichkeit eines akuten kardiovaskulären Ereignisses in jüngeren Jahren erhöht ist und dass die Gefährdung der Herzgesundheit schon bei Gelegenheitsrauchern oder Personen, die nur eine Zigarette pro Tag rauchen, erheblich zunimmt. Darüber hinaus ist belegt, dass alle Arten von tabak- und nikotinhaltigen Produkten zur Entstehung von koronarer Herzkrankheit beitragen: so sind rauchfreie Tabakerzeugnisse weltweit jährlich für etwa 200 000 Todesfälle aufgrund koronarer Herzkrankheit verantwortlich. Auch E-Zigaretten sind nicht harmlos, sondern bewirken eine Erhöhung des Blutdrucks, die wiederum das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöht.

Gesundheitlicher Nutzen von Rauchverzicht

Die positive Wirkung von Rauchverzicht auf die Herzgesundheit lässt sich fast umgehend beobachten:

  • Innerhalb von 20 Minuten sinken die Herzfrequenz und der Blutdruck.
  • Innerhalb von 12 Stunden sinkt der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut auf einen Normalwert.
  • Innerhalb von 2 bis 12 Wochen verbessert sich die Durchblutung.
  • Ein Jahr nach der letzten Zigarette ist das Risiko in Bezug auf koronare Herzkrankheit nur noch halb so groß wie das eines Rauchers.
  • 15 Jahre nach der letzten Zigarette entspricht das Risiko in Bezug auf koronare Herzkrankheit dem eines Menschen, der nie in seinem Leben geraucht hat.

Maßnahmen zur Tabakbekämpfung in der Europäischen Region der WHO

Die im Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs empfohlenen und in zunehmendem Maße von den Ländern der Europäischen Region eingeführten Grundsatzmaßnahmen haben nachweislich erhebliche Auswirkungen auf die Herzgesundheit. So ergibt sich ein direkter Zusammenhang zwischen einer Erhöhung der Tabakbesteuerung und einer Reduzierung des Tabakkonsums, die wiederum zur Verbesserung der Herzgesundheit beiträgt.

Auch Anti-Tabak-Kampagnen in den Medien und grafische Warnhinweise haben die Gefahren des Tabakkonsums für die Herzgesundheit verdeutlicht. Maßnahmen zur Raucherentwöhnung stellen eine kosteneffektive Intervention zur Prävention von koronarer Herzkrankheit und zur Verringerung der kurzfristigen wie langfristigen Gesundheitsausgaben dar. Auch die Einführung umfassender gesetzlicher Rauchverbote hat positive gesundheitliche Auswirkungen, etwa eine Verringerung der Zahl der gemeldeten akuten koronaren Ereignisse sowie der rauchbedingten Krankenhauseinweisungen und Todesfälle.

Zur Prävention der durch Tabakkonsum verursachten Todesfälle aufgrund von koronarer Herzkrankheit ist ein umfassender Ansatz mit fachübergreifender Zusammenarbeit und aktiver Einbindung der Gesundheitssysteme erforderlich. Die Leistungserbringer im Gesundheitswesen, wie Allgemeinärzte, Pflegekräfte, Pharmazeuten und Kardiologen, sollten für die Gefahren von Tabakkonsum und Passivrauchen für das Herz-Kreislauf-System sowie für die Vorteile eines Rauchverzichts sensibilisieren.

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