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Mit Unterstützung der WHO bringen polnische Mediziner ihre Erfahrungen mit COVID-19 aus Italien nach Kirgisistan

Ein Team von Medizinern aus Polen reiste nach Kirgisistan, um seine Erfahrungen aus Italien, das stark vom Virus betroffen ist, weiterzugeben und seinen Fachkollegen Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln. Diese Unterstützung war Bestandteil der von der WHO koordinierten Initiative für medizinische Notfallteams und wurde als beschleunigte Maßnahme zur Verbesserung der Versorgung von COVID-19-Patienten in Kirgisistan organisiert.

Ein Ärzteteam aus Polen, das gerade aus der Lombardei (Italien) zurückgekehrt war, wo es COVID-19-Patienten behandelt hatte, gab seine Erkenntnisse an Kollegen weiter, die auf den Intensivstationen Kirgisistans arbeiten. Diese gegenseitige Unterstützung von Fachkollegen ist Bestandteil der von der WHO koordinierten Initiative für medizinische Notfallteams (EMT).

Die Erfahrungen der polnischen Mediziner in Italien, das stark vom Virus betroffen ist, ermöglichten einen wertvollen Transfer von Wissen und Fähigkeiten und einen beschleunigten Weg zur Verbesserung der Versorgung von Patienten auf, die in Kirgisistan mit COVID-19 kämpfen.

Teamleiter Dr. Michał Madeyski hob den Praxisbezug der Aufgabe hervor, Gesundheitsfachkräfte in Kirgisistan zu beraten und zu unterstützen. „Alle Ärzte, denen wir begegneten, waren dankbar, dass wir gemeinsam mit ihnen die Patienten aufsuchten und an ihren Betten standen. Es war wichtig für sie, uns Seite an Seite arbeiten zu sehen und nicht nur theoretische Erklärungen abzugeben. Dadurch wussten sie, dass sie unseren medizinischen Qualifikationen vertrauen konnten.“

Arbeitsplatzbezogene Schulungen in der Hauptstadt und darüber hinaus

Während der zehntägigen Unterstützungsmission besuchte das achtköpfige EMT Einrichtungen zur Behandlung von Infektionskrankheiten in der Hauptstadt Bischkek sowie sechs Krankenhäuser in den südlichen Regionen Osch und Dschalal-Abad. Dem Team polnischer Kliniker gehörten drei Anästhesisten, drei Sanitäter, ein Allgemeinmediziner und eine Intensivpflegekraft an.

Marina Davletbaeva war eine der Gesundheitsfachkräfte, die dankbar für die Beratung zu den besten Betreuungsmöglichkeiten für Patienten mit schweren Coronavirus-Symptomen waren. „Als die polnischen Mediziner in unser Krankenhaus kamen, waren wir praktisch rund um die Uhr im Einsatz. Sie zeigten uns, wie wir den Krankenhausbetrieb umstellen und so die Bettenzahl erhöhen können und wie man Schutzkleidung anlegt und ordnungsgemäß gebraucht. Ich empfand ihre ruhige Art und ihr professionelles Herangehen als Inspiration.“

Wie Dr. Madeyski erklärte, gehörten zu seinem Team auch zwei Dolmetscher, die vom WHO-Länderbüro in Kirgisistan zur Verfügung gestellt wurden und beide aus dem medizinischen Bereich kamen, was das Gespräch über wichtige Fachkonzepte deutlich erleichterte. Dennoch, so betonte er, sei es entscheidend wichtig, Schulungen am Arbeitsplatz durchführen zu können, wobei er die Notwendigkeit hervorhob, einige Techniken persönlich zu demonstrieren. „Eine Sache ist es, jemandem beim Reden zuzuhören, eine andere, es selbst einmal zu versuchen“, so Dr. Madeyski. „Es reicht nicht aus, zu hören, wie man ein Beatmungsgerät einstellt – man muss in der Lage sein, dies am Patientenbett zu tun.“

Den polnischen Ärzten fiel die hohe Kompetenz der kirgisischen Gesundheitsexperten in Bezug auf die administrativen und praktischen Maßnahmen zum Schutz des Gesundheitspersonals auf. Das Team empfahl, weiterhin grundlegende Präventionsmaßnahmen zu befolgen, für eine angemessene Luftzirkulation in den Patientenzimmern zu sorgen, die Hygieneanforderungen zu beachten und soziale Distanzierung zu betreiben.

Zum Abschluss der Reise führte das Team eine Nachbesprechung mit hochrangigen Regierungsvertretern durch, darunter mit dem stellvertretenden Premierminister und dem stellvertretenden Leiter des Büros des Staatspräsidenten.

„Dieser Einsatz ist ein gutes Beispiel für die internationale Koordinierung zwischen der WHO, dem Gesundheitspersonal und den nationalen Behörden Kirgisistans. Zudem macht er deutlich, dass wir zusammenarbeiten, an allen Fronten geschlossen auftreten und die nationalen Behörden unterstützen müssen, handelt es sich hier doch um eine globale Krise, die globale, koordinierte Gegenmaßnahmen mit positiven Auswirkungen auf Länderebene erfordert“, betonte Dr. Nazira Artykova, WHO-Repräsentantin in Kirgisistan.

Unterstützung der Maßnahmen Kirgisistans gegen COVID-19

Das WHO-Länderbüro in Kirgisistan koordinierte den Besuch mit der Regierung, namentlich mit dem Gesundheitsministerium und dem Außenministerium. Dieser Besuch knüpft an frühere erfolgreiche Schulungsveranstaltungen an, die zu Beginn des Jahres durchgeführt wurden, um das Land bei der Ausarbeitung eines Notfallplans zur Vorbereitung auf einen COVID-19-Ausbruch zu unterstützen.

Über einen Zeitraum von drei Monaten erhielt Kirgisistan ebenso wie 16 weitere Länder in der Europäischen Region der WHO 1300 Labor-Testkits vom WHO-Regionalbüro für Europa. Darüber hinaus erhielt das Land Schutzkleidung für das Fachpersonal mit direktem Patientenkontakt sowie für das Laborpersonal, das Abstriche von Patienten mit Verdacht auf COVID-19 untersucht. Mehr als 310 Gesundheitsfachkräfte absolvierten Online-Schulungen zum klinischen Management von COVID-19-Patienten.

Insgesamt, so wurde festgestellt, waren die Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19 in Kirgisistan gut organisiert und entsprachen weitgehend den Leitlinien der WHO. Weiter gestärkt wurden sie durch die Anwesenheit eines Ärzteteams vor Ort, was die Möglichkeit zum Austausch bewährter Praktiken zwischen Polen, Italien und Kirgisistan bot.

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