UNFCCC

Klimadialoge sollen Klimaambitionen stärken

In dieser Woche (23. November bis 4. Dezember) beginnt eine wichtige Reihe virtueller Veranstaltungen – die UNFCCC-Klimadialoge. Diese zielen darauf ab, die kritische Dynamik im zwischenstaatlichen Prozess zur Unterstützung eines robusten internationalen Rahmens für den Klimaschutz und eines verstärkten Klimaanspruchs aufrechtzuerhalten. Ziel ist es, im Vorfeld der UN-Klimakonferenz (COP26) Ende nächsten Jahres in Glasgow zu maximalen Fortschritten beizutragen und ein Minimum an Verzögerungen bei der multilateralen Klima-Agenda zu gewährleisten.

Die Vorsitzenden des Nebenorgans für wissenschaftliche und technologische Beratung (SBSTA) und des Nebenorgans für die Umsetzung (SBI) lancieren die Klimadialoge in Zusammenarbeit mit dem COP25-Vorsitz und dem künftigen COP26-Vorsitz und mit Unterstützung des UNFCCC-Sekretariats. Gemeinsam mit dem UN-Klimasekretariat organisierten die Vorsitzenden in diesem Jahr erfolgreich eine ähnliche Reihe von virtuellen Veranstaltungen zur Impulsbildung, die „June Momentum for Climate Change". 

Tosi Mpanu Mpanu, Vorsitzender des SBSTA, sagte: „Bei den Dialogen wird es nicht um formelle Verhandlungen gehen, aber die Regierungen können dennoch darüber nachdenken, wo wir bei einigen der inhaltlichen Fragen stehen. Sie bieten den Parteien des UN-Klimasekreariats die Gelegenheit, sich darüber auszutauschen, was sie in diesem Jahr erreichen konnten und was sie sich für 2021 wünschen.

Die Dialoge finden zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt, da sich die Länder darauf vorbereiten, bis Ende dieses Jahres neue oder aktualisierte nationale Klimaaktionspläne vorzulegen, die als national festgelegte Beiträge (NDCs) bezeichnet werden und die das Herzstück des Pariser Abkommens bilden.

Neben dem Vorantreiben der technischen Arbeit in den konstituierten Gremien werden sich die Dialoge darauf konzentrieren, die Vertragsparteien und andere Interessengruppen in einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch über die Umsetzung anderer Aktivitäten einzubinden, die nach dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen für 2020 mandatiert sind und mit der Arbeit der Regierungs- und Nebenorgane zusammenhängen.

Dazu gehören die Arbeit zur Verringerung der Treibhausgasemissionen, die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels, Wissenschaft, Finanzen, Technologie, Kapazitätsaufbau, Transparenz, Gender, Action for Climate Empowerment (ACE) sowie die Vorbereitung und Einreichung von NDCs.

Marianne Karlsen, Vorsitzende des SBI, sagte: „Die Dialoge werden dazu beitragen, entscheidende Fortschritte zu erzielen. Wir wissen, dass 2021 ein extrem arbeitsreiches Jahr sein wird und dass wir die verlorene Zeit aufholen müssen. Daher ist alles, was wir jetzt tun können, um Fortschritte zu erzielen, entscheidend dafür, was wir auf der UN-Klimakonferenz COP26 im nächsten Jahr in Glasgow erreichen können".

Die Dialoge folgen auf den von den Klima-Champions einberufenen Race to Zero-Dialogen, die diese Woche ihren Abschluss finden und aufzeigen, wie ganze Sektoren zu einer kohlenstofffreien Zukunft übergehen können. Ihnen folgt am 12. Dezember eine globale Veranstaltung anlässlich des fünften Jahrestags des Pariser Abkommens, die von der britischen COP-Präsidentschaft, Frankreich und den Vereinten Nationen ausgerichtet wird und den Staats- und Regierungschefs der Welt Gelegenheit bietet, im Vorfeld der COP26 die globalen Ambitionen zur Bekämpfung des Klimawandels zu erhöhen.

Patricia Espinosa, Exekutivsekretärin des UN-Klimasekretariats hob hervor: „COVID-19 und der Klimakatastrophe kann nur begegnet werden, indem man voranschreitet, den Multilateralismus wieder aufgreift, die Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen einhält und weiterhin Vertrauen in den Klimaprozess aufbaut.

Die Klimadialoge sind eine wichtige Gelegenheit, auf der Arbeit aufzubauen, die auf der letztjährigen UN-Klimakonferenz COP25 in Madrid, den Juni-Momentum- und den Race to Zero-Dialogen und bei der Vorbereitung auf das Meilenstein-Ereignis der COP26 geleistet wurde. Wir erwarten, dass wir in Glasgow ein ausgewogenes Paket von Entscheidungen und Maßnahmen erreichen werden, das die Erwartungen, Anliegen und Bedürfnisse aller Interessengruppen vor einem ehrgeizigen Hintergrund widerspiegelt, während wir uns gleichzeitig auf Regeln zur Umsetzung des Pariser Abkommens einigen", fügte sie hinzu.

COP25-Präsidentin Ministerin Carolina Schmidt aus Chile sagte: „COVID-19 hat die COP26 verschoben, aber sie hat nicht die Notwendigkeit für die Parteien verzögert, ihre Verpflichtungen im Rahmen des Pariser Abkommens zu erfüllen – am wichtigsten ist die Vorlage ehrgeizigerer, auf nationaler Ebene festgelegter Beiträge in diesem Jahr. Die UNFCCC-Klimadialoge sind von entscheidender Bedeutung, um die Dynamik des multilateralen Prozesses aufrechtzuerhalten, damit wir auf dem Weg zur COP26 einen robusten internationalen Rahmen und eine Klima-Aktionsagenda gewährleisten können.

Der designierte COP26-Präsident Aloe Sharma hob hervor: „2020 war ein Jahr mit enormen Herausforderungen. Aber im Vorfeld der COP26 müssen wir die Maßnahmen gegen den Klimawandel weiter vorantreiben. Die Dialoge werden dabei eine Schlüsselrolle spielen und uns dabei helfen, in allen drei Säulen des Pariser Abkommens Fortschritte zu erzielen. Wir müssen diese Dynamik bis zum Klimagipfel am 12. Dezember aufrechterhalten, auf dem die Staats- und Regierungschefs Klimaschutzzusagen zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung und zur Unterstützung machen werden, um uns für ein Aktionsjahr im Jahr 2021 an die Spitze zu stellen."

Für die Klimadialoge stellt das UN-Klimasekretariat eine innovative virtuelle Plattform zur Verfügung, die es den Besuchern ermöglicht, die Veranstaltungen zu verfolgen, sich an der Frage- und Antwortsitzungen zu beteiligen und sich mit anderen Besuchern zu vernetzen.

Sehen Sie hier das vollständige Programm der Klimadialoge und verfolgen Sie den Hashtag #ClimateDialogues auf den sozialen Medien. 

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