World Bicycle Day

Die Förderung des Radfahrens kann Leben retten und die Gesundheit in der gesamten Europäischen Region fördern, durch bessere Luftqualität und eine erhöhte körperliche Betätigung

Anlässlich des Weltfahrradtags am 3. Juni hebt die WHO einen neuen Gesamtplan hervor, der die Länder dazu auffordert, das Radfahren als ein gleichgestelltes Fortbewegungsmittel anzuerkennen und den Grad der Fahrradnutzung bis 2030 zu verdoppeln.

Der Paneuropäische Gesamtplan zur Förderung des Radfahrens enthält eine Reihe von Empfehlungen, um Raum für Radfahrer und Fußgänger umzuwidmen, die Infrastruktur für aktive Mobilität zu verbessern, die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger im Hinblick auf die Verringerung der Zahl tödlicher Unfälle zu erhöhen, nationale Handlungskonzepte zur Förderung des Radfahrens zu entwickeln und das Radfahren in gesundheitspolitische Konzepte und die Städte- und Verkehrsplanung einzubeziehen.

Radfahren kann zur Verbesserung der Umwelt wie auch der Gesundheit, Sicherheit und allgemeinen Lebensqualität der Menschen beitragen. Jedes Jahr sind in der Europäischen Region der WHO rund 1 Mio. Todesfälle auf Bewegungsmangel zurückzuführen. Eine vermehrte Fahrradnutzung kann zur Verhinderung dieser Todesfälle beitragen. Der Paneuropäische Gesamtplan zur Förderung des Radfahrens, der im Mai von 56 Ländern der paneuropäischen Region angenommen wurde, unterstützt dieses Ziel.

Während der Pandemie erwies sich das Radfahren als eine geeignete Mobilitätsoption, die eine räumliche Distanzwahrung ermöglicht, die öffentlichen Verkehrsmittel entlastet und dazu beiträgt, dass die Menschen das empfohlene Minimum an täglicher Bewegung erreichen. In zahlreichen Ländern wurde eine vermehrte Fahrradnutzung festgestellt und neue Initiativen zur Förderung des Radfahrens entwickelt, die die Tür für neue, langfristige Handlungskonzepte öffnen.

Radfahren bietet gesundheitliche wie auch wirtschaftliche Vorteile

Eine aktive Mobilität kann nichtübertragbare Krankheiten wie Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Diabetes und Krebs sowie die damit verbundenen Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Adipositas verhindern. In der Europäischen Region sind mehr als 70% aller Todesfälle nichtübertragbaren Krankheiten zuzuschreiben. Regelmäßiges Radfahren, etwa auf dem Weg zur Arbeit, kann das Gesamtrisiko der Mortalität um etwa 10% senken.

Eine Erhöhung der körperlichen Betätigung würde zudem die gesundheitsbezogenen Ausgaben senken. Die weltweit durch Bewegungsmangel verursachten Kosten werden im Hinblick auf unmittelbare Gesundheitsausgaben auf 54 Mrd. US-$ pro Jahr und im Hinblick auf Produktivitätseinbußen auf zusätzlich 14 Mrd. US-$ geschätzt.

Darüber hinaus werden durch das Radfahren die verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen und luftverunreinigenden Schadstoffe reduziert, denen in Europa jedes Jahr rund 500 000 Todesfälle zuzuschreiben sind. Eine fahrradfreundliche Umgestaltung von Verkehrsflächen, darunter auch Grünflächen und öffentliche Gärten, schafft wertvollen öffentlichen Raum, schönere Wohngebiete und eine verbesserte Lebensqualität für alle.

Die Sicherheit für Radfahrer im Mittelpunkt

Um zu gewährleisten, dass das Radfahren all diese gesundheitlichen Vorteile bieten kann, ist die Sicherheit von zentraler Bedeutung. Hierzu sind eine sichere Infrastruktur, eine Straßenplanung mit entsprechenden fahrradfreundlichen Maßnahmen und eine Geschwindigkeitsbegrenzung erforderlich. Während der Sechsten Woche der Vereinten Nationen für die weltweite Straßenverkehrssicherheit in diesem Jahr wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h als Standard in Groß- und Kleinstädten sowie Dörfern weltweit gefordert. Dadurch könnte die Zahl und Schwere von Kollisionen zwischen Autos, Radfahrern und Fußgängern reduziert werden.

In dem Gesamtplan werden die Länder aufgefordert, das Radfahren in nationale und internationale Konzepte für die Straßenverkehrssicherheit einzubeziehen und in jedem Land der Europäischen Region die Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger auszubauen. Darüber hinaus hebt er die Bedeutung einer verstärkten Bewusstseinsbildung unter Gesundheitsfachkräften für die Befürwortung des Radfahrens als Instrument zur Förderung der körperlichen Betätigung und zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit hervor. Sämtliche gesundheitsbezogenen Vorteile des Radfahrens sollten im Rahmen der formalen und informellen Bildung vom frühen Kindesalter an gefördert werden.

Der Paneuropäische Gesamtplan zur Förderung des Radfahrens wurde im Rahmen der Partnerschaft zur Förderung des Radfahrens des Paneuropäischen Programms für Verkehr, Gesundheit und Umwelt (THE PEP) entwickelt.

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